Maske mit Fenster
2020
Die Fen-Mu-Na- ske - Eine Mund-Nasen-Maske mit Sichtfenster. Transparenz für die Lippen.
Warum eine Maske mit Fenster?... Menschen, die auf das Lesen von Lippen angewiesen sind, haben es in Zeiten einer Mundschutzpflicht schwer. Gehörlose z. B. oder Personen, die viel aus der Gesichtsgestik bzw. -mimik von anderen Menschen lesen, müssen so nicht darauf verzichten. Dank Mundschutz scheint es sonst auch völlig irrelevant, ob jemand lächelt. Es ist erstaunlich wie viel der Mund doch von uns preisgibt.
Mundschutz zerschneiden und ein transparentes Stück Plastik einkleben oder nähen?... Damit die Maske wiederverwendbar ist und den Anforderungen einer 60-Grad-Wäsche entspricht, überlegte ich mir eine Lösung, in der das transparente Fenster herausnehmbar gestaltet ist. Die bis auf den Baumwollstoff reduzierte Maske mit Draht kann dann sogar problemlos gekocht werden. Da haben die Corona-Viren und die Mundfaulen keine Chance mehr.
Interesse?
Als Erstes benötigt man eine Schnittvorlage, am besten aus Karton (Muster für
Erwachsene). In der Mitte wird der Ausschnitt für das Fenster positioniert (10
x 4 cm). Die Längsausschnitte rechts und links davon dienen nur einer späteren Faltmarkierung.
Die Maße in der Vorlage sind in cm und zu jeder Seite achsensymmetrisch.
Die Schnittvorlage dient nun dazu, zwei identische
Baumwollstoffstücke anzufertigen. Die Außenkanten und der Fensterausschnitt
können
anhand der Vorlage markiert werden. Als Nächstes kann die Öffnung für
das Fenster,
bei beiden Teilen,
wie eingezeichnet aufgeschnitten werden. Auch die Außenkanten können auf den gezeichneten Linien abgeschnitten werden (keine Beschnittzugabe)(Beide Teile).
Das Fenster
durch Abbügeln der aufgeschnitten Teile öffnen. Anschließend werden die vier
Seiten durch das möglichst enge Umnähen des Ausschnittes fixiert. Dieser Vorgang wird bei dem zweiten Teil wiederholt.
Nun auf das Teil, welches zur Innenseite der Maske auserwählt wurde,
die Vorlage erneut auflegen (am Fenster ausrichten) und die Faltmarkierung
auf die Außenseite der inneren Maske übertragen (nur auf einem Teil).
Den Stoff an den Markierungen nach innen
abbügeln und an den gestrichelten Markierungen abnähen. Der überschüssige Stoff
sollte nun vorsichtig abgeschnitten werden, weil die Maske andernfalls an
manchen Stellen vierlagig wird, was das Atmen erschwert.
Nun die
Innenseite der Maske auf der Außenseite platzieren (spätere Außenseiten zeigen
nach innen) (am Fenster ausrichten, da es am wichtigsten ist das die Öffnungen
übereinander passen). Dann die diagonalen Kanten zusammennähen. Anschließend
umkrempeln und die Ecken gleichmäßig bügeln (auch dabei sollte das Fenster gut
übereinanderliegen).
Jetzt kann
die Maske umgekrempelt werden. Die Ecken anschließend gleichmäßig grade bügeln
(auch dabei sollte das Fenster gut übereinanderliegen).
Als Nächstes
werden die 3D-Faltnähte platziert. Die Position wird mit drei Stecknadeln
ausgerichtet. Zunächst die in der Mitte ca. 1,5 cm über dem Fensterausschnitt.
Der obere Teil wird dabei nach innen geklappt, sodass später gut eine
Plastikscheibe zwischen den beiden Stoffteilen eingeklemmt werden kann. Um die
Naht etwas ovaler zu gestalten, fixiert man die obere Ecke mit Ausrichtung auf
die untere Ecke des Sichtfensters, sodass am Ende 3 Nadeln die gelb markiere
Naht oben, sowie unten vorgeben. Diese Naht sollte anschießend möglichst eng an
der Faltkante entlang geführt werden, damit möglichst viel Platz im Inneren der
Maske bleibt.
Nachdem die zwei 3D-Nähte ausgeführt worden sollte die Maske so aussehen.
Nun wird
festgelegt wo oben und unten der Maske sein sollen. Im oberen Teil, der etwas
kürzer wird als der untere Teil, wird eine Tasche nach innen gefaltet und
gebügelt. Diese sollte so tief gestaltet werden das zwei Nähte und ein etwas
dickerer Draht Platz finden. Am unteren Teil wird ebenfalls die Unterkante nach
innen gefaltet, aber nur so weit, dass man das Ende mit einer Naht sauber
umnähen kann.
Den unteren Teil abnähen und die innere Naht des oberen Teils von einer
Seite zur anderen sauber durch nähen, sodass der Draht keine Chance hat zu
entwischen. Dann etwas festeren Draht, der seine Form auf der Nase halten kann
und rostfrei ist, in der Länge an die entstandene Tasche anpassen. Dabei die
Enden wie abgebildet einmal nach innen umbiegen, damit kein spitzes Ende sich
durch den Stoff bohren und somit in der Waschmaschine Schaden anrichten kann. Anschließend die Tasche mit dem Draht gut und sicher zunähen.
Als Letztes werden die Schlaufen für die Gummibänder geformt und
genäht. Ähnlich wie bei einer Geschenkverpackung werden zunächst die Außenseiten
ein Stück eingefaltet und abgebügelt. Eine Faltung außen, möglichst gering soll
das Ausfransen des Stoffes verhindern und eine weitere bildet letztendlich den
Tunnel für das Gummiband. Die Tasche sollte vor der Innenstoffkante enden.
Beide Maskenenden sollten dann aussehen wie auf der rechten Seite. Die fixierenden Nähte sollten auch das Oberteil und das Unterteil ein Stück fixieren, damit diese immer wieder in ihre Position zurückfallen, falls die Maske nicht getragen wird.
Abschließend werden die Gummibänder ca. 22 cm Umfang auf jeder Seite, am besten mit einer Häkelnadel, durchgezogen. Die Knoten lassen sich ggf. im Tunnel verstecken. Das Plastik für das Sichtfenster kann aus einem beliebigen transparenten Stück Plastik angefertigt werden wie z. B. Verpackungssichtfenster, Buchbinde-Coverfolien oder Ähnliches. Diese sollte man der Größe der Maske anpassen, sodass sie die Öffnung abdeckt und in den vorgesehen Bereich passt. (Ca. 6,5 x 14 cm - sie sollte nicht soweit verrutschen können, dass eine Öffnung in der Maske entsteht. Diese wird dann zwischen die Beiden Stücke geklemmt und lässt sich zum Waschen entfernen. Beim Tragen den Nasendraht einmal anpassen und fertig ist die Fen-Mu-Na-ske. (Das Kunststofffenster sollte vor dem Beschlagen durch entsprechende Mittel geschützt werden, ähnlich den von Brillen oder Autoscheiben)
Beispiel einer fertigen Maske. Anders als bei reinen Baumwollmasken, enthält diese Maske allerdings Kunststoff aufgrund des Fensters und langes Tragen bzw. einatmen des Kunststoffdunst ist ähnlich bedenklich wie bei Kunststoffvisieren oder anderen Gesichtsschutz-Vorrichtungen.
Viel Spaß beim Nähen und Tragen der Maske mit Sichtfenster. Vielleicht erleichtert die Anleitung, Menschen die auf den Ausdruck des Mundes angewiesen sind, den Umgang mit der Mundschutzpflicht.
Wieso einfach, wenn’s auch kompliziert geht?
Bei Fragen, wendet euch gerne per Mail an mich unter jennifer.becke@gmail.com.
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